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Zu faszinierend um sie verstauben zu lassen.
Zu schade um sie täglich nutzen zu können.
Zu teuer um den Traum heutzutage noch zu leben.
2009

Ein Dilemma das vielen epochalen Dingen widerfährt.
In der Welt von Einkaufsrollern, ABS, BMWs, Drive by Wire Gas und Computerunterstützten Fahrprogrammen scheinen diese Fahrzeuge fremdartig und falsch zu sein. Zulassungsprobleme und Marktwert sorgen dafür das sie Exoten bleiben. Mit einer 20er Jahre Indian durch den Großstadtverkehr zur Arbeit?

Das wäre verachtend.

In Zeiten knapper Ressourcen und überfüllten Straßen ist das Rad einer der wenigen Alternativen für den Nahverkehr. Durch Geldmangel, eine gewisse Ablehnung gegen Regularien und eine gesunde Beobachtung des Berliner Straßenlebens in Verbindung mit dem Schönheitsideal eines frühen Motorrades entstand die Gschwend. Ein Boardtrack Racer im Stil der späten 10er, frühen 20er Jahre, basiert auf einen Fahrrad, genauso wie es die Motorräder aus der Pionierzeit einst waren. 40km/h Vmax, Ballonreifen, Starrahmen, Federgabel, Schwingsitz und einen Getriebelosen Verbrennungsmotor, mehr brauchte es zu Beginn des letzten Jahrhunderts nicht um Gänse,Hunde, Katzen von den unbefestigten Feldwegen zu verscheuchen.

Möge auch das heute noch gelten. Aufsitzen, per Pedale an Fahrt gewinnen, Kupplungshebel loslassen, Gas geben und schon kann das Abenteuer beginnen. Bevor dieser Trip das erste mal stattfinden konnte standen 3 Jahre sporadischen Suchens, Tüfteln und Denkens. Wie treibt man das Hinterrad per Motor an ohne das man auf Fortbewegung per Muskelkraft verzichten möchte? Und diese sollen sich bitte auch nicht mit drehen, wenn der Motor die Fuhre mit Rückenwind auf 40km/h bringt! Oder wie bremst die Gschwind? Felgenbremsen sind nicht zeitgemäß! Und wo gibt es weiße Ballonreifen, wo sitzt der Tank, … ?
Drei Jahre später ist dies alles kein Problem mehr. Zu Beginn 2007 stand alleine der Wunsch, der Traum mit einen Boardtrack Racer zur Arbeit zu fahren.

Fotografien | Sebastian Skiba